Eugene Kim erhält Heinz Maier-Leibnitz-Preis

Deutsche Forschungsgemeinschaft zeichnet Kims Forschung zur Verpackung des Genoms aus

28. März 2024

Eugene Kim ist seit 2021 Leiterin einer unabhängigen Max-Planck-Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Biophysik. Sie erforscht, wie Proteine die DNA von Lebewesen in deren Zellkernen organisieren und so für den Schutz und Erhalt der Erbinformation sorgen. Für ihre herausragenden Leistungen verleiht ihr die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) den Heinz Maier-Leibnitz-Preis, eine der bedeutendsten Auszeichnungen für Forschende in frühen Karrierestufen in Deutschland.

Text: Katharina Käfer

„Ich fühle mich sehr geehrt, den diesjährigen Heinz Maier-Leibnitz-Preis zu erhalten. Alle Anerkennung gebührt meinem großartigen Team!“, freut sich Eugen Kim über die Auszeichnung. „Ich bin der DFG sehr dankbar, dass sie unsere Forschung anerkennt und unsere Bemühungen um die Aufdeckung der Mechanismen der 3D-Genomfaltung und -erhaltung ermutigt.“

Fortpflanzung und Evolution von Lebewesen – von Mensch bis Bakterium – beruhen darauf, dass genetische Erbinformationen bewahrt, angepasst und weitergegeben werden. Das Erbmaterial ist in Form von DNA in fast jeder einzelnen Zelle eines Lebewesens gespeichert, genauer gesagt in den Kernen dieser Zellen. Der Zellkern ist nur wenige Tausendstel Millimeter groß, enthält aber DNA von etwa 2 m Länge. Platzsparend in sich verdrillt liegt die fadenförmige DNA in Form der charakteristischen X-förmigen Chromosomen vor, die wir aus Biologie-Lehrbüchern kennen. Die Chromosomen müssen im Lebenszyklus einer Zelle immer wieder aufgelockert und verdichtet werden, zum Beispiel wenn die Erbinformation während der Zellteilung dupliziert wird. Wie schafft die Zelle das? An diesem Mysterium forscht Eugene Kims Team am Max-Planck-Institut für Biophysik. Die Wissenschaftler*innen sind vor allem an sogenannten SMC-Proteinen (aus dem Englischen von Structural Maintenance of Chromosomes) interessiert, den Key-Playern für Chromosomenerhalt und -organisation. Indem sie Farbstoffe zur Markierung verwenden, können sie die DNA und die beteiligten Proteine mit hochauflösenden Mikroskopen sichtbar machen und den Packvorgang so im Detail beobachten. Das Verständnis dieser Prozesse könnte in Zukunft neue Erkenntnisse darüber liefern, wie seltene Entwicklungsstörungen und bestimmte Arten von Krebs entstehen und therapiert werden können.

Über Eugene Kim

Eugene Kim ist von Haus aus Physikerin. Promoviert hat sie am Max-Planck Institut für die Physik des Lichts in Erlangen und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Während ihrer Zeit als Postdoktorandin am Kavli Institute of Nanoscience in Delft in den Niederlanden wurde Eugene Kim mit einem hochanerkannten Marie Skłodovska-Curie-Stipendium gefördert und legte den Grundstein für ihre Forschung an der Struktur und Dynamik von Chromosomen mittels hochauflösender Einzelmolekülmikroskopie. Ihre Gruppe nutzt außerdem die Kryo-Elektronenmikroskopie, um die Strukturen von SMC-Komplexen im Zusammenhang mit ihrer Genomfaltungsaktivität zu untersuchen. Darüber hinaus entwickelt das Team neuartige Einzelmolekül-Techniken, um die Dynamik von Protein-Protein-Wechselwirkungen in einer komplexen Umgebung zu untersuchen.

Mehr Informationen

Pressemeldung der Max-Planck-Gesellschaft:

https://www.mpg.de/21733903/heinz-maier-leibnitz-preise-2024

Pressemeldung der DFG:

https://www.dfg.de/de/service/presse/pressemitteilungen/2024/pressemitteilung-nr-09

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